Bigband-Sound vom Feinsten auf der Flensburger Hofkultur
Im Rahmen der Flensburger Hofkultur gab die Jazz Coast Big Band ein Heimspiel-Konzert im Hof des Schifffahrtsmuseums. Es passte alles, zum Rahmen muss nicht mehr viel gesagt werden, die Hofkultur ist eine gut etablierte Marke. In den Hof passten etwa 700 Gäste, und er war ausverkauft. So war es nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum recht voll. Das waren beste Voraussetzung für ein stimmungsvolles Konzert. Vom ersten Moment an überzeugten die Leute von der (Jazz-) Küste mit kraftvollem, rundem und in sich stimmigem Sound. Die Soli, von denen es gefühlt so viele wie Sandkörner an der Küste gab, waren einfallsreich, kraftvoll und selbstbewusst. Immer wieder rieb ich mir die Augen und fragte mich, ob nicht vielleicht doch die NDR Bigband auf der Bühne stand. Durch das Konzept, das bereits im Titel des Konzerts ("Stars und Legenden") ausgedrückt wird, war eine recht große stilistische Bandbreite gewährleistet. Das wurde noch dadurch unterstrichen, dass für einige Songs von Michael Bublé, Bing Crosby und Roger Cicero die Sänger Michel Nitschke und Leon Mancilla gefeatured wurden. Im Gesang wurde jedoch deutlich, wo die Stärken der beiden Stimmen liegen. Das Covern von Vocals bringt aber immer das Risiko mit sich, dass die Zuhörer eine ganz bestimmte Stimme für die Songs im Hinterkopf haben. Da muss die Auswahl der Cover wirklich zur Stimme passen. Das gelang mal nahezu perfekt und mal etwas weniger souverän. Die Bühnenpräsenz der beiden ist aber fraglos riesengroß und unterhaltsam. Zum Schluss des Konzerts ergänzte die Band ihr Instrumentarium um eine Querflöte, ich hätte gern mehr von ihr gehört. Es war ein begeisternder Konzertabend voller Spaß, zu dessen Gelingen neben den souveränen Musikern auch das Wetter einen kleinen Beitrag leistete, das war Flensburg at its best! Herzlichen Dank allen Beteiligten für einen schönen Konzertabend im Hof.
Carsten Ingwersen