David Helbock begeistert mit Konzert in Wohnzimmeratmosphäre im Emmi Leisner Saal der Flensburger Musikschule

17.12.2023

Es war eines der kleinen aber feinen und damit ganz besonderen Konzerte. Lediglich etwa 20 Menschen erlebten heute dank David Helbocks Tastenkünste, was mit einem Blüthnerflügel so alles möglich ist. Helbock präsentierte eine große Bandbreite an Stilen und Stimmungen. Sie reichte von lyrischen, besinnlichen Passagen bis hin zu machtvoll-sinfonischen Klängen und von Filmmusik über Thelonius Monk bis hin zu Bach. Dabei sparte er nicht mit Pedaleinsatz. Zusätzlich hatte der österreichische Tastenzauberer den Flügel mit allerlei Utensilien präpariert und schlug die Saiten des geöffneten Flügels mehrfach wie die einer Gitarre mit der Hand an. Neben spannenden Eigenkompositionen wie z.B. "Hymn for Sophie (Scholl)" erklangen Coverversionen von John Williams Filmmusiken wie "ET" oder "Schindler´s List". Und es waren diese Coverstücke, die Helbock wie Signature Songs präsentierte, hier war der ihm eigene Stil sofort deutlich zu erkennen.
Großen Raum gab Helbock seinen Idolen. Thelonius Monk, widmete er gleich drei Stücke hintereinander und auch die kürzlich verstorbene Carla Bley fand gebührende Erwähnung.
Allen Stücken wohnte neben enormer Kreativität ein gehöriges Maß an Humor inne, der auch in der Benennung von Stücken wie AM (für "Anonimous Monkaholics" stehend, wie Helbock schmunzelnd erläuterte), seinen Niederschlag fand.
Als Höhepunkte erwiesen sich Phasen, in denen Helbock mehrere Stücke nahtlos ineinander übergehen ließ. Hier konnte man nicht nur klanglich sondern auch anhand der Körpersprache des Pianisten einen Fluss ausmachen, aus dem heraus sich die Dinge klanglich organisch entwickelten.
So hätte man Helbock ohne Weiteres noch stundenlang zuhören können, aber auch die spannendsten Konzerte haben irgendwann ein Ende.
Es war in der Tat ein besonderes Erlebnis, knapp zwei Stunden lang das schöne "Wohnzimmer" des Emmi Leisner Saals in der Musikschule mit David Helbock zu teilen.
Einen ganz herzlichen Dank dafür an das Team des Vereins 8001, der mal wieder klanglich Unglaubliches nach Flensburg geholt hat.