Die Geisterbraut - eine Kantate von Antonin Dvorak im Prager Rudolfinum

30.10.2024

Die Prague Philharmonia und der tschechische philharmonische Chor Brno präsentieren unter der Leitung von Petr Altrichter Antonín Dvořáks Kantate "Die Geisterbraut" im Smetanasaal Prags. Mit dabei phantastische Gesangssolisten: Veronika Rovná (Sopran), Richard Samek (Tenor) und Roman Janál (Bariton). 

Das Werk, eine Vorübung Dvořaks für ein Oratorium, das aus England bestellt worden war, ist ein recht dramatisches. Grob zusammengefasst ist der Rahmen der Handlung die Rückkehr eines vermeintlich jungen Mannes zu seiner Braut, die sukzessive realisiert, dass es sich um den Geist ihres Liebsten handelt, bis sie sich schließlich vor ihm in Sicherheit bringt, da ihr wirklicher Bräutigam verstorben sein muss. 

 Dieser Handlungsrahmen bietet eine Vorlage für allerhand Drama, das musikalisch bzw. erzählerisch durch einen drängenden Chor- und Baritongesang vorangetrieben wird. Auch die weiteren Solopartien lassen neben Schwärmerei Drama nicht entbehren. Petr Altrichter, der die Pilsener Philharmoniker einst gründete, führt sowohl das Orchester als auch den Chor souverän durch die opulente Klanglandschaft dieses Werks. Dabei wird ein für die nicht riesige Besetzung ein erstaunlich voller Klang geschaffen, der dennoch differenziert klingt und nie erdrückt. Das gilt sowohl für den Orchester- als auch für den Chorklang. Es war ein faszinierendes Konzerterlebnis, dargeboten im Rahmen des Jahres der Tschechischen Musik. Schade nur, dass das Konzert nur mäßig besucht war. So ein fantastisches Konzert mit einem selten aufgeführten Werk hat mehr Zuhörer verdient.