Die Wiener Philharmoniker, ein unvergleichliches Orchester im Wiener Musikverein, einem Musikort ohne Vergleich

14.04.2024

Hinreißend, überwältigend, übergroßartig, die Wiener Philharmoniker spielen das erste Klavierkonzert von Brahms mit Igor Levit am Klavier und die zweite Sinfonie von Brahms.

 Es war spannend, zu erleben, wie eine einzige Soloflöte im Orchester genügt, um den Saal über das Orchester hinweg klanglich auszufüllen, andererseits Levits Spiel ganz im Orchesterklang aufgehen bzw. organisch eintauchen zu hören, zu einer klanglichen Einheit verschmelzend. Und dabei hat sich Levit nie versteckt oder zurückgenommen. Levit lebte jeden Takt geradezu tänzerisch auf dem Hocker aus, auch wenn sein Klavier gerade nicht im Einsatz war. Schön zu sehen war es, wie sich Levit und Thielemann nach dem Klavierkonzert sofort in die Arme fielen. 

 Interessant war auch, nach der Pause in der zweiten Sinfonie von Brahms zu hören, wie sehr die Wiener unter Christian Thielemann die Walzeraspekte im Material zu musikalischen Höhepunkten werden lassen konnten, wie sie mir so noch nie zuvor bewusst geworden waren. Auf dem Rückweg vom Musikverein dann noch schnell am Brahmsdenkmal vorbeischauen, wo könnte Brahms stimmiger zelebriert und genossen werden als hier in Wien?