kolossale Klangwelten mit den Jungs der Band "Girls in Airports"im ex-Sultanmarkt" in Flensburg.

Das gestrige Konzert war auch für den Veranstalter, dem Verein Kulturbaustelle 8001 ein Erfolg, selten war der Raum in ehemaligen Supermarkt so gut besucht wie beim Konzert der vier jungen Dänen.Eine Schublade zu finden, die dem Stil dieser interessanten Formation gerecht wird, ist eigentlich unmöglich und gerade das macht den Reiz dieser Musik aus. Es gab ein absolut souverän gespieltes Saxofon zu hören, auf der linken Bühnenseite ein Schlagzeug und auf der gegenüberliegenden Seite eine Batterie von Perkussionselementen. Durch die Doppelbesetzung des Schlagwerks erzielten die vier allerlei äußerst dynamische und oft ziemlich laute rhythmische Effekte. Klangliche Schaltzentrale waren die Tasteninstrumente umgeben von einer ganzen Reihe an Effektgeräten mit vielen Kabeln und Drehreglern. Ambient, sphärisch, Crossover mit Anleihen bei Rock und Jazz, wie gesagt, das mit dem Finden einer Schublade gestaltet sich schwierig. Es waren die vier Musiker selbst, die den Wunsch hatten, ein Konzert in Flensburg als Auftakt ihrer Deutschlandtournee zu spielen und sie trafen auf ein Publikum, das äußerst dankbar war für ein so ungewöhnliches Konzert. So gab es Standig Ovation vor und nach der Zugabe. Zu hören war ein in der Tat ungewöhnliches Konzept, das es den Musikern ermöglicht, auf großen Rock- und sogar Metalfestivals zu konzertieren. Hört man einen einzelnen "Song" - eigentlich kein passender Begriff - ist man begeistert von der innovativen musikalischen Farbenpracht. Auf einem 100-minütigen Konzert ist der Aufbau des Materials dann aber irgendwann bekannt und es fehlt überraschende Abwechselung. Alle Stücke beginnen leise, getragen um dann anzuschwellen oder abrupt oder nach gleitendem Abschwellen abzubrechen. In jedem Fall werden die Pole "piano" und "fortissimo" voll ausgespielt und kontrastiert. Eigentlich eine gute Idee, aber wie gesagt irgendwann als Effekt "verbraucht". Aber diese Einschätzung ist vermutlich meinen Hör- und Konzertkonsumgewognheiten geschuldet, die ihren Schwerpunkt in Klassik und Jazz haben. Girls in Airports im Ex-Sultanmarkt in Flensburg war ohne Zweifel ein äußerst lohnender Konzertabend in einer eher ungewöhnlichen Location. Vielen Dank an die Veranstalter.