Saisonauftakt des hr-Sinfonieorchesters mit Julia Fischer in der Alten Oper Frankfurt

Wenn ein Franzose wie Alain Altinoglu am Pult ein Orchester wie das hr Sinfonieorchester durch Werke von Debussy führt, dann darf Großartiges erwartet werden. Der Sound dieses Orchesters im großen Saal der Alten Oper in Frankfurt ist wirklich unvergleichlich kraftvoll und homogen. Die erste Hälfte des Konzerts war mit "die Okeaniden" und seinem Violinkonzert ganz Sibelius gewidmet. Schon hier wurde deutlich, wie gern das Orchester sich mit Werken beschäftigt, die die klassischen Formen von Sinfonie oder Konzert verlassen um neue, freie Ausdrucksformen zu finden. Solistin für das Violinkonzert war Julia Fischer, die mühelos den vollen Klang des Orchesters noch überbot und klanglich auch in Phasen, in denen das Orchester forte spielte, erstaunlich präsent war. Nach der Pause gab es "La Mer" von Claude Debussy und hier holte das Orchester unglaublich viele Klangfarben und überraschende Nuancen aus dem Stück hervor. Es mag für diese Stücke hilfreich sein, dass Altinoglu sich auch als Liedbegleiter am Klavier betätigt und gelegentlich auch im Jazz unterwegs ist. Die Musizierenden wurden demnach gebührend vom Publikum im voll besetzten riesigen Saal gefeiert. Und weil das so war, gab es als Zugabe "Claire de Lune" , ebenfalls von Debussy. Es war ein Fest, dies zu hören.